Inhalt von Nr. 12:
1. Leserbrief an „Das Volk“ zur Zusammensetzung des Kreistages des LK Worbis (1989)
2. Die mit uns verwandte Familie Hucke in Millstadt, Illinois, USA
3. Matthew Robert Hucke, Chicago, stellt sich vor
4. Wie war das mit dem Urlaub und den Ferienplätzen in der DDR?
5. Ein Dingelstädter macht Praktikum in Namibia
6. Berühmte und bekannte Eichsfelder Landsleute. Vorgestellt: Theodor Storm / Anton Thraen
7. Eine Atombombe fällt auf Worbis – ein Atomszenario aus dem Jahr 1957
8. Eichsfeld, du mein Heimatland - Lied des Eichsfelders in der Fremde - von Harry Beykirch
9. Eichsfelders Los - von Eduard Fahlbusch
Die Zusammensetzung des Kreistages des LK Worbis im Dezember 1989
Ich war in DDR-Zeiten immer der Meinung, dass sich ein Kreistag nur aus den 5 zugelassenen Parteien: SED, CDU, LDPD, NDPD, und der Bauernpartei zusammensetzen würde. Umso erschütterter war ich, als ich im Dezember 1989 in der Zeitung lesen konnte, dass auch die vorhandenen Massenorganisationen ihre Vertreter im Kreistag sitzen hatten. Das waren natürlich alles zusätzliche SED Mitglieder.
Beim bloßen Zettelfalten, einen Wahlkandidaten konnte man ja nicht ankreuzen, konnten wir ja alle nicht wissen wer denn nun letzten Endes die „Kandidaten der Nationalen Front“ waren.
Es hieß ja immer nur: Wir wählen die Kandidaten der Nationalen Front. Spontan schrieb ich einen Leserbrief an die Zeitung „Das Volk“ welcher zwei Tage später in der Zeitung auch veröffentlicht wurde.
Leserbrief Heinrich Hucke Hauptstraße 131 5601 Wingerode
An die Redaktion „Das Volk“ Kreisredaktion Worbis Redakteur Jörg Rießmeier
„Sehr geehrter Herr Rießmeier, ich bitte um Veröffentlichung nachfolgenden Leserbriefes, in welchem ich meinen Standpunkt zur politischen Zusammensetzung des Kreistages Worbis zum Ausdruck bringe“.
Leserbrief:
„Betroffen habe ich die vom Abgeordnetenkabinett in Beantwortung der Anfrage der Abgeordneten Barbara Zimmermann veröffentlichten Zahlen über die politische Zusammensetzung des Kreistages Worbis zur Kenntnis genommen. Rund 95 % der Abgeordneten der Massenorganisationen FDGB, DSF, DTSB, DFD, FDJ usw. sind SED Mitglieder. Damit sichert sich die SED-Fraktion eine Zweidrittel-mehrheit.
Die SED-Fraktion verfügt selbst über mehr als die Hälfte der Abgeordnetenmandate der anderen vier im Kreistag vertretenen Parteien zusammengenommen. Mit diesen undemokratischen Machenschaften muss nun Endlich Schluss gemacht werden. Lesen denn die Abgeordneten der Massenorganisationen keine Zeitung, dass sie die Zeichen der Zeit nicht verstehen wollen? Anders kann man es doch nicht verstehen, wenn sich heute noch Abgeordnete der Massenorganisationen dagegen sträuben ihr Mandat niederzulegen.
Das Gebot der Stunde heißt:
Rückzug der Mandate aller Massenorganisationen aus den örtlichen Volksvertretungen bis hin zur Volkskammer. Mehrfachvertretungen einer Partei in den politischen Gremien dürfen nicht mehr hingenommen werden. Alle Parteien haben sich dem Wahlkampf zu stellen. In den Betrieben darf nur noch die Gewerkschaft geduldet werden. Ein neues Wahlgesetz hat diesen demokratischen Forderungen zu entsprechen. Macht endlich Schluss mit den Strukturen und Mechanismen des Stalinismus!
Wingerode den 07.12.1989 Heinrich Hucke
Die mit uns verwandte Familie Hucke in Millstadt, Illinois, USA
Es gibt dort mehrere mit uns verwandte Zweige. Hier wird nur der Zweig hin zu Robert Matthew Hucke aufgezeigt
Schmiedemeister Johann Georg Hucke, *01.07.1721 +15.03.1790, unser Ahne, heiratete in erster Ehe am 21.01.1744 Sophia Keppler *05.10.1721 +11.01.1757. Sie hatten fünf Kinder. Neben unserem Ahnen Schmiedemeister Johannes Joseph Hucke *22.03.1748 +30.01.1784, hatte er noch ein fünftes Kind, Johannes Georg Hucke *10.01.1757, Ahne der Hucke in Illinois / USA.
Der Vorname ist der gleiche wie der seines Vaters. Dieses fünfte Kind, Johannes Georg Hucke *10.01.1757 heiratete in erster Ehe am 24.06.1779 Maria Eleonora Schönefeldt in Dingelstädt. Sie hatten sieben Kinder. Das vierte Kind war der Müllergeselle Carl Hucke *29.11.1787, + in Helmsdorf.
Carl heiratete Katharina Josepha Margaretha Kaiser aus Helmsdorf (*11.04.1808 +06.03.1896 in Illinois) und wohnte seitdem in Helmsdorf. Im Kirchenbuch von Dingelstädt wird er deshalb nicht mehr geführt und sein Todesdatum ist deshalb noch unbekannt. Carl hatte vier Kinder. Das vierte Kind ist Ernst Ludwig (in den USA „Louis“ genannt) Hucke. *02.12.1842 in Helmsdorf +02.04.1886 in Millstadt - Illinois – USA.
Ernst Ludwig wanderte von Helmsdorf in die USA aus und holte später seine Mutter Katharina Josepha Margaretha geb. Kaiser nach. Ernst Ludwig Hucke heiratete am 04.06.1860 in Belleville, St. Clair, Illinois, Theresia Wenzel , *03.02.1844 +15.06.1934 in Belleville, St. Clair - Illinois.
Sie hatten neun Kinder:
1. Charles Hucke, *03 07.1864, Illinois, + 24.03.1934, St. Louis, Missouri,
2. Anna M. Hucke, * 15.12.1872, + 30.01.1893
3. Louis J. Hucke, * 25.01.1875, begraben 1959, Belleville, Illinois,
4. John Joseph Hucke, * 25.01.1875, Illinois, + 15.04.1943, in Belleville, Illinois
5. Frank Hucke, * 19.11.1877 in Millstadt, + 6.10.1975 in Millstadt
6. Margarethe Elizabeth Hucke, * 19.11.1877, Illinois, + 1964
7. Elisabeth Hucke, * 14.01.1880 in Millstadt, + 06.12.1882 in Millstadt, Illinois,
8. Bertha Hucke, * 19.09.1882 in Millstadt, Illinois, +.0 5.11.1947, in St. Louis, Missouri,
9. Peter Hucke, * 31.08.1884 in Millstadt, Illinois, + 15.01.1978
Frank Hucke heiratete Helena M. Jacobi, * 05.01.1883, + 27.02.1965, St. Elizabeth's Hospital, Belleville, St. Clair, Illinois, Sie hatten zwei Kinder:
1. Albert John Hucke, * 25.09.1910, Millstadt, St. Clair, Illinois, + 11.01.1996, Belleville, St. Clair, Illinois,
2. John Frank Hucke, * 01.03.1918, Millstadt, St. Clair, Illinois, + 25.05.2000, Belleville, St. Clair, Illinois,
Albert John Hucke heiratete am 18.10.1939 Marie Ruth Rosso, * 27 Nov 1912, + 22.07.1995. Sie hatten vier Kinder:
1. Robert Albert Hucke, * am 08. 09. 1942 in Belleville, St. Clair, Illinois,
2. Albert 'Bert' Hucke, * im Sept. 1943, Belleville, St. Clair, Illinois, 3
3. Lawrence Hucke, * am 14.06. 1948
4. Leon Ralph Hucke, * am 06.11.1952
Robert Albert Hucke heiratete am 17.07.1971 Susan Catherine Riess, geb. 26 Mai 1946 Sie haben drei Kinder.
1. Matthew Robert Hucke, geb. am 10.07.1972, Belleville, St. Clair, Illinois, ledig
2. Steven Christopher Hucke, geb. am 02.12.1975, Belleville, St. Clair, Illinois, verheiratet mit Jaqueline Graham, 2 Söhne: Benjamin Scott Hucke (*16.12.2004 )und Samuel Markus Hucke (*2007)
3. Jonathan Philip Hucke, geb. am 16.11.1981, Belleville, St. Clair, Illinois, verheiratet mit Lauren M. Candle, 1 Sohn: Connor Hendrix Hucke (*12.04.2013)
Matthew Robert Hucke ist der Hucke, welcher Familienforschung betreibt und im Internet meine Familienhomepage gefunden hat.
Matthew Robert Hucke schreibt über sich:
Ich komme aus Millstadt im Süden des Staates Illinois. Es ist eine kleine Stadt mit einer Bevölkerung von etwa 3250 Menschen. Fast 99 % sind Weiße, viele mit deutscher Abstammung. Die Deutschen werden aber immer weniger. Im Internet sind wir zu finden unter http://de.wikipedia.org/wiki/Millstadt_%28Illinois%29
Die Stadt wurde ursprünglich von Deutschen mit dem deutschen Namen „Mittelstadt“ gegründet. Es gibt dort 6 Kirchen und 3 Friedhöfe. In diese Stadt kam 1858, im Alter von 16 Jahren mein Ur-Ur-Ur Großvater Ernst Ludwig Hucke aus Helmsdorf, Deutschland. 1860 heiratete er und gründete dann südlich von Millstadt eine Farm, welche noch heute von meinem Vater bewirtschaftet wird.
Millstadt liegt nur 15 Meilen (keine 30 Minuten Autofahrt) von St. Louis, der Hauptstadt des benachbarten Staates Missouri, entfernt.
Bis jetzt kannte ich keine anderen Hucke außer den Nachkommen von meinem Großvater Albert Hucke.
Als Kind besuchte ich die katholische St. James Schule in Millstadt. Danach besuchte ich die katholische Althoff High School in Belleville, in der Nähe von County Seat (Hauptstadt des Destriktes).
Ich hatte ursprünglich geplant einmal Arzt zu werden, jedoch habe ich immer die Arbeit an Computern geliebt. An der Universität änderte ich mein Hauptfach von der Medizin hin zur Informatik. Ich bekam dann eine Arbeitsstelle bei einem Internet Service Provider als System-Administrator und verließ deshalb die Universität ohne Abschluss.
Ich zog aus dem Süden Illinois nach Chicago, der Hauptstadt von Illinois, über 500 Kilometer von Millstadt entfernt. Meine Familie blieb in Millstadt und ich besuche sie in den Ferien. Ich arbeite jetzt als selbständiger Website-Programmierer, System -Administrator und IT-Spezialist für mehrere kleine Unternehmen in Chicago.
Ich bin auch einer der führenden Experten für die Erforschung der Friedhöfe in unserem Staat Illinois. Im Jahr 1999 habe ich in Chicago alle Friedhöfe und historische Grabmale fotografiert und bin Co-Autor eines Buches, "Friedhöfe von Chicago", das die Geschichte und die Legenden von Chicagos Friedhöfen erzählt.
Mein Kollege und ich planen eine zweite Auflage im nächsten Jahr zu schreiben, mit überarbeitetem Text und Fotos und tiefer gehender Forschung. Forschung über Friedhöfe ist mein Haupt-Hobby. Ich arbeite daran seit 1996. Dabei habe ich etwa 1200 Friedhöfe besucht und fotografiert, meist in Illinois. In ein paar Jahren plane ich ein weiteres Buch, "Friedhöfe von Illinois“, also des gesamten Staates, zu veröffentlichen. Ich habe etwa 92 der 102 Landkreise in Illinois besucht. Vor kurzem war ich auf einer Expedition nach Nordwest-Illinois um die dortigen Friedhöfe zu erkunden. Ich denke, Friedhöfe sind sehr schöne Plätze. Die Menschen haben dort Kunstwerke geschaffen zum Andenken an ihre Verstorbenen. Diese gehen nun verloren, wegen Vandalismus, Verschmutzung, Verwitterung - viele alte Steine sind nicht intakt oder sind nicht mehr lesbar. Ich suche die Schönheit dieser Monumente zu erhalten, bevor sie verloren sind.
Nach meiner Rückkehr von meinen Expeditionen habe ich die Fotos auf meiner Website veröffentlicht. Auch kochen für Freunde bezeichne ich als mein Hobby. Ich bereite jede Woche ein Abendessen für fünf Freunde. Darin wechseln wir uns gegenseitig ab. Im Juli 2011 hatten meine Eltern ihren 40. Hochzeitstag (verheiratet seit 17.07.1971). Ich fuhr nach Millstadt zum Abendessen mit meinen Eltern und Brüdern.
Mein Bruder Steve (geb. 1975) hat eine Frau und zwei kleine Söhne, er organisierte das Abendessen.
Während ich in meinem Elternhaus war, holte ich eine Schachtel mit Familienfotos aus dem Keller. Mit diesen Fotos begann ich die www.hucke.org Website aufzubauen und begann ernsthaft die Genealogie unserer Familie zu erforschen.
Ich freue mich, über das Internet nach mehr als 150 Jahren, den Ursprung und die Wurzeln meiner Familie Hucke in Dingelstädt, Deutschland, gefunden zu haben. Auf der Universität hatte ich deutsch gelernt und bald alles wieder verlernt. Ich bin jetzt dabei die deutsche Sprache wieder zu erlernen. Ich lebe allein in einer Wohnung in Chicago. Ich habe zwei Katzen, Harold und Maude, die nach einem Tierfilm benannt sind.
Mit freundlichen Grüßen, Matt
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Matthew Hucke ist nicht verheiratet und hat keine Kinder.
Die Fortsetzung der Familie Hucke erfolgt durch seine zwei Brüder:
Oben: Familienwappen in Stein gehauen
Unten: Familienwappen als Bild